Manchmal frage ich mich, warum mein kleiner Hund krank sein muss. Warum es immer wieder Tage gibt, an denen es ihr nicht gut geht und ich hilflos daneben stehe und eigentlich nichts machen kann.
Warum reißen Kreuzbänder ab, brechen Knochen, werden Hunde alt und haben Schmerzen?
Warum gibt es Blockaden im Rücken, Spondylose, Arthrose und den ganzen Käse?
Das braucht doch eigentlich kein Mensch (und kein Hund).
Wie viele Menschen mir in der Praxis begegnen, die voller Traurigkeit sind, dass es ihrem Hund nicht gut geht. Voller Sorge, ob Besserung eintritt und Bemühung diese zu unterstützen.
Bei mir persönlich hat mich die Suche nach der Ursache von Davitas schlimmen Schmerzen auf eine Reise geschickt. Eine Reise durch die verschiedensten Tierarztpraxen, zu Heilpraktikern, Physiotherapeuten und Diagnosezentren. Ich hatte die Chance viele unterschiedliche Menschen kennen zu lernen, die uns alle helfen wollten. Mit den unterschiedlichsten Ansätzen und Methoden, alle mit guten Absichten.
Doch welcher Weg ist der richtige? Was ist stimmig? Welche Untersuchungen werden gemacht und wann ist Schluss?
So viele Entscheidungen, so viele Faktoren. Ich hatte keine andere Wahl als mich dem zu stellen, als daran zu wachsen. Es blieb mir nichts anderes übrig als auf mein Bauchgefühl zu vertrauen.
Ich habe mit meiner kleine Fellnase schwere Tage, schwere Wochen gemeistert. Wer schon mal einen kranken Hund hatte, der versteht wie schwer der Alltag wird, wenn das geliebte Tier nicht mehr läuft, spielt und keine Lebensfreude in den treuen Hundeaugen blitzt. Aber es war unsere Chance. Wir haben innegehalten, alles entschleunigt, sind eng zusammen gerückt und haben die guten Momente nicht wie selbstverständlich hin genommen. Schmerzfreie Tage wurden gefeiert.
Ich hatte die Chance zu erkennen, wer an meiner Seite kämpft, wer da ist und Verständnis hat. Ich hatte die Chance meine Hündin besser zu verstehen, auf sie zu hören, sie das Tempo vorgeben zu lassen. Die Chance Unveränderliches zu akzeptieren und einen Umgang damit zu finden. Es hat mich verändert einen kranken Hund zu haben. Es hat mich wachsen lassen und ich bin froh, dass ich die Menschen in meiner Praxis begleiten und unterstützen darf auf ihr Bauchgefühl zu hören und die Chancen zu sehen!