Mein kleiner Hund ist immer mit dabei. Sie ist mein Schatten, meine kleine treue Freundin, die mich durch mein Leben begleitet. Sie ist mein Sonnenschein, mein Quatschkopf, mein Herz. Wir sind ein eingespieltes Team und haben unsere festen Abläufe und Rituale. Die brauchen wir beide und genießen unsere Zeit zusammen.
Doch immer öfter wechselt mein Hund seine Persönlichkeit. Sie verändert sich. Sie ist einfach sehr krank. Dann habe ich zwar äußerlich meinen kleinen Hund dabei, aber ich erkenne sie kaum wieder. Sie ist dann je nach Tagesform apathisch, ängstlich, aggressiv oder einfach sehr in sich gekehrt. Sie reagiert nicht auf mich, oder auf unsere Rituale und vergisst auch ein Quatschkopf zu sein. Es ist dann, als hätte ich nur noch die Hülle meines Hundes bei mir und ihr Wesen hat Pause. Manchmal sind es nur ein paar Minuten, manchmal ist es ein halber Tag, an dem ich traurig mit meinem kleinen Tier zusammen bin und sie trotzdem so sehr vermissen muss.
Und dann plötzlich steht sie nach einem Nickerchen wieder auf und ist ganz die Alte. Mein kleiner verrückter Terrier, der so viel Farbe und Frohsinn in mein Leben bringt. Ich weiß morgens nicht, was der Tag bringt und im Moment leben wir beide von Minute zu Minute und nehmen es wie es kommt.
Es wiegt schwer, die Erkenntnis, dass mein Hund älter wird und nie wieder so sein wird wie früher. Es wiegt schwer, zu akzeptieren, dass ich ihr nicht mehr einfach so Vertrauen kann, denn sie ist ganz oft nicht sie selbst. Es wiegt schwer in leere Hundeaugen zu blicken und den Ausdruck zu suchen, der dort viele Jahre verlässlich geruht hat.
Deshalb bin ich gerade herrlich inkonsequent und genieße die guten Tage mit meiner Fellnase.
Sie darf aufs Sofa für Streicheleinheiten, sie bekommt kleine Leckereien vom Tisch, darf Joghurtbecher ausschlecken und bekommt von meinem Eis ab. Sie darf auf den Arm, wenn sie nicht mehr laufen möchte oder ein anderer Hund ihr Angst macht, sie darf sich komplett einsauen mit undefinierbar widerlich stinkenden Sachen. Zwar ekelt es mich trotzdem ganz furchtbar, aber ich kann ihr einfach nicht böse sein.
Mein kleiner Hund ist immer dabei. Sie ist mein Schatten, meine kleine treue Freundin, die mich durch mein Leben begleitet. Wir gehen gemeinsam, auch durch die Schattentage. Wie gehen gemeinsam weiter, auch wenn ich nicht weiß was noch kommt und wie sehr sie sich noch verändern wird. Auch wenn sie sich selbst verliert, trage ich sie doch immer in meinem Herzen mit mir und sehe meinen Sonnenschein, meinen Quatschkopf, mein Herz. Mein kleiner Hund ist immer mit dabei.
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Stefanie Hofmann (Freitag, 07 April 2017 08:49)
Hallo liebe Anna, was hat Davita denn?
Viele Grüße, auch von Floris
Daniela Reck (Mittwoch, 19 April 2017 20:31)
Liebe Anna,
schöner kann man Liebe nicht beschreiben.
Sehr, sehr berührend!
Von Herzen die besten Wünsche für Euch beide.....
Dani