Vier Wochen war ich im Urlaub. Vier Wochen habe ich meine kleine Hündin nicht gesehen. Vier Wochen lang hat sie ihr kleine Welt ohne mich unsicher gemacht und einen Alltag gelebt, in dem ich nicht anwesend war. Vier Wochen habe ich täglich an sie gedacht und mich gefragt was sie zu Hause macht. Vier Wochen lang habe ich sie vermisst.
Nach vier Wochen bin ich nun wieder hier, zu Hause und mein Hundemädchen ist wieder bei mir. Endlich. Ich habe mich so auf sie gefreut, auf das Fell zwischen meinen Fingern, auf ihre Anwesenheit bei der Arbeit, auf meinen kleinen Quatschkopf. Auf die Kuscheleinheiten, die feuchte Hundenase und den traurigen Blick, wenn sie nichts von meinem Abendessen abbekommt.
Aber ich habe meine Rechnung ohne Davita gemacht. Ich habe jeden Tag an sie gedacht und sie schrecklich vermisst. Sie jedoch hat sich an ihr gemütliches, ruhiges Leben bei meiner Oma gewöhnt und die Zeit dort sehr genossen. Jetzt hat sie schreckliches Heimweh. Nur nicht nach mir, sondern nach der Zeit ohne mich. Sie will zurück, möchte nicht mit ins Büro, möchte nicht so früh aufstehen und legt auch eigentlich keinen großen Wert auf meine Anwesenheit. Es scheint, als hätte sie gefunden, was sie gerade braucht: Ruhe, Wärme, Kontinuität. Nur kann ich ihr das nicht bieten. Mein Alltag ist trubelig, gesellig und sehr fröhlich. Jeder Tag ist anders und ich liebe es so. Ich liebe diese Kurzweiligkeit und bin gut darin, mich auf die verschiedenen Herausforderungen einzustellen und genieße die Abwechslung.
Als mein Hundemädchen jünger war und gesünder, da waren wir das perfekte, quirlige Team. Durch dick und dünn, jeden Tag. Komme was da wolle.
“Hauptsache dabei” das war ihr Motto.
Heute habe ich eine kleine überforderte kranke Terrierhündin an meiner Seite, die bei jedem Geräusch zusammen fährt und die das Licht im Büro blendet. Ich sehe ihr an, dass sie sich zurück auf das Lammfell auf Omas Sofa wünscht. “Hauptsache ich habe meine Ruhe” scheint ihr neues Motto zu sein.
Deshalb darf sie zurück dorthin. Eine Pause für das Hundemädchen von all dem Trubel, ganz viel Liebe von Oma. Mir bricht ein wenig das Herz, aber geht es beim Loslassen nicht genau darum? Abgeben, vertrauen und leben lassen, auch wenn man es sich manchmal anders wünscht. Ich erlebe jetzt meine kleinen Alltags - Abenteuer alleine und heute Mittag erzähle ich meiner Fellnase, was sie alles verpasst hat. Vielleicht packt sie morgen wieder die Abenteuerlust. Wenn nicht, dann darf sie gerne eingekuschelt auf dem Sofa ihr Leben genießen und sich von Oma verwöhnen lassen.Wer wünscht sich das nicht? Ein Leben voller Kuscheleinheiten, Mittagsschläfchen und kleinen zugesteckten Leckereien klingt traumhaft. Ich kann sie verstehen!
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